dadsdiary
Denk-Zettel zum Älterwerden
Rolf E. Rieder – oder einfach: ›DAD‹
Autor der Dadsdiary Denk-Zettel zum Älterwerden
Rolf E. Rieder oder »Monsieur Rolf«, wie er im Café in seiner späten Wahlheimat Maisonsgoutte, einem malerischen Dörfchen in den nördlichen Vogesen stets liebevoll genannt wurde, war mein DAD.
DAD war Psychotherapeut, Supervisor und Heilpraktiker und zweifellos ein außergewöhnlich belesener Mensch. Um die 16.000 Bücher hat er hinterlassen, vorwiegend klassische Literatur, Philosophie, Psychologie, Medizin und Kunst, und noch heute zehre ich von seiner Bildung, seinen humanistischen Impulsen, seinen scharfsinnigen Beobachtungen und seiner sprachlichen Gewandtheit.
Seit seiner Jugend suchte er die intensive Auseinandersetzung mit den Dichtern und Denkern, die schließlich dazu geführt hat, dass er den Mut und die Worte fand, einige seiner eigenen Gedanken niederzuschreiben.
Das Lesen und das Schreiben
»Das Lesen und das Schreiben« waren, wie er sagte, seine »Art, sich selbst gegenüber zu treten« (dadsdiary #09). Wenn er nicht gerade kochte, was er mit Leidenschaft tat und worauf er sich hervorragend verstand, war er meistens mit Buch oder Schreibgerät anzutreffen. Ich wusste, dass er Aufzeichnungen verfasste und so etwas wie ein Tagebuch führte, doch um ehrlich zu sein: Ich hatte keine Ahnung, was genau er da eigentlich aufschrieb.
Eines Tages, nicht lange vor seinem Tod, holte er dann diese alte Blechkassette aus dem Schrank, entnahm ihr einen beachtlichen Stapel beschriebenes, loses Papier und übergab ihn mir feierlich. Es handelte sich um eine Sammlung selbst verfasster Aphorismen und Reflexionen, die er als »Denk-Zettel« bezeichnete. Mit Tränen in den Augen übertrug er mir die Mission, diese »in die Welt zu bringen«.
Denk-Zettel zum Älterwerden
Nur wenige Wochen später ging DAD auf seine letzte Reise. Umso wertvoller wurde sein Vermächtnis für mich. Die Lektüre der Denk-Zettel begleitete seinen Abschied und gab mir die Möglichkeit, mich nochmals aus einer ganz neuen Perspektive mit ihm, seinem Denken und seinem Blick auf die Welt auseinanderzusetzen. Gleichzeitig fand ich darüber Antworten auf Fragen zu meiner eigenen Identität, zum Älterwerden und der Vergänglichkeit.
Darüber hinaus hatte ich jetzt einen Auftrag und wollte DADs letztem Willen natürlich entsprechen. Allerdings wurde mir zunehmend gewahr, dass es für die Veröffentlichung dieser inhaltlichen und sprachlichen Leckerbissen einer außergewöhnlichen Form der Darstellung bedurfte, um ihrer Intensität und Tragweite gerecht zu werden. Daran habe ich mich versucht. Das Ergebnis finden Sie hier, ich freue mich auf Ihr Feedback:
zu den Dadsdiary Video-Denk-Zetteln
Wie aus DADs Reflexionen schließlich die Dadsdiary Video-Denk-Zettel wurden und was diese mit Bildender Kunst und Visueller Poesie verbindet, erfahren Sie hier: